Ich war schon zwei Mal in Venedig und mag die Stadt sehr. Leider lernt man sie im Buch nicht wirklich kennen. Es werden zwar laufend Straßennamen oder Kirchen erwähnt, aber nichts darüber erzählt, nichts vom Flair rübergebracht. Außer dass die Straßen an Karneval voll von Touristen sind. Am Ende des Buches ist eine Karte von Venedig (die ich auch leider erst relativ spät gefunden habe, wieso macht ein Lektorat sowas ans Ende des Buches??), die beim Lesen allerdings auch nicht viel hilft, da fast alle genannten Orte nicht drauf verzeichnet sind. Mir hätte ein Übersichtsplan der verschiedenen Schauplätze sehr viel besser gefallen und dann hätte so ein Plan im Buch auch Sinn gehabt.Die Geschichte war verworren und verzwickt, mit vielen Zufällen: alle Leute (Nicht-Venezianer) die irgendwie miteinander zu tun haben sind zufällig alle gerade in Venedig. Aber am wenigsten hat mir gefallen, dass man den Hauptkommissar überhaupt nicht 'fassen' konnte, sich kein richtiges Bild von seiner Person machen konnte (da außer seinem Alter und dass er irgendwann mal verheiratet war nix über ihn, seinen Charakter, seine Vorlieben, seine Gedanken etc. geschrieben wurde) und er deshalb für mich vollkommen gesichtslos blieb. Auch unklar blieb für mich die Motivation, wieso Urbino diesen Auftrag überhaupt angenommen hat, die Nonnen mussten ja nicht gerade große Überredungskünste aufbieten.