Für mich bislang Giffords bester Thriller, Protector fällt in eine andere Kategorie.Der Auftakt samt Notlandung und Überleben in einer Behindertengruppe im Schneesturm ist geradezu genial, auch die Rückkehr in ein LA., dessen Nobelvierterl gerade so nach und nach den Hang herrunterrutschen. Grotesker Höhepunkt ist der Besuch der beiden Clowntherapeuten im Kostüm im Schwitzbad des Doppelmörders. Wie jedes mal bei Gifford gibt es viel verschenktes Potenzial, typisch auch die vielen Zitate aus Filmklassikern und Jazz-Standards, die er wohl für Allgemeinbildung hält. Kein Lesehindernis, allerdings hat es Lübbe bei anderen Büchern von ihm (Protector, Exitus) besser gemacht und einen Kommentar mitgeliefert.Das Buch ist in den 70er geschrieben und hat, in Zeiten von CSI und anderen Laborratten-Serien und Gesichtsscannern fast schon den nostalgischen Charme von Mord im Pfarrhaus, auch wenn es unvergleichlich viel besser ist.