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Little Apple (1992)

Little Apple (1992)

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3.84 of 5 Votes: 2
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ISBN
1559701692 (ISBN13: 9781559701693)
Language
English
Publisher
arcade publishing

About book Little Apple (1992)

Apfel um ApfelGeorg Vittorin kennt nur ein einziges Ziel, seitdem er aus russischer Kriegsgefangenschaft nach Wien zurückgekehrt ist – nämlich, Rache zu nehmen an dem Lagerkommandanten Michail Michailowitsch Seljukow. Während um ihn herum schon wieder eifrig Alltagsgeschäften nachgegangen wird – dem Spekulantentum, dem gesellschaftlichen Leben, der Schürzenjägerei –, kann er an nichts anderes denken als daran, mit Seljukow abzurechnen, durch dessen Kaltschnäuzigkeit einer von Vittorins Kameraden umgekommen ist. Doch recht eigentlich ist es nicht der Tod dieses Offiziers, sondern vielmehr die unauslöschliche Demütigung, die Vittorin durch Seljukow erfahren zu haben glaubt, sein beiläufiges „Pascholl“, mit dem er ihn aus dem Zimmer gejagt hat, was den ehemaligen Offizier dazu bringt, an dem Schwur festzuhalten, den er und einige seiner Kameraden getan haben. So bedeuten ihm denn auch die existentiellen Probleme seiner Familie oder die Aussicht auf ein Stelldichein mit seiner Verlobten nichts in dem Moment, in dem sich für ihn die Frage stellt, in die vom Bürgerkrieg geschüttelte junge Sowjetunion zurückkehren zu können, um Seljukow aufzuspüren und zur Strecke zu bringen. Alle Verpflichtungen und Verlockungen hinter sich lassend, macht sich Vittorin auf, um eine lange Odyssee anzutreten, an dessen Ende eine Überraschung steht, aus der er – so scheint es jedenfalls – wenig lernen wird.Wohin rollst du, Äpfelchen …, im Jahre 1928 von Leo Perutz geschrieben, ist eine düstere Abenteuergeschichte, die seinerzeit als Fortsetzungsroman erschien, und den Leser auf eine Reise in die Zeit des russischen Bürgerkrieges und der unmittelbaren Nachkriegsmonate in Wien mitnimmt. An der Seite unseres mit klinischer Distanz beschriebenen Antihelden, der allerdings dadurch schon wieder sympathisch wirkt, daß er sich nicht so einfach in ein bürgerliches, dem Gewinnstreben und der Unterwerfung unter systembedingte Zwänge huldigendes Leben unterordnet, jagen wir quer durch Europa der Chimäre eines überlegenen Gegners hinterher, die erst im letzten Moment – mittels einer ironischen Wendung der Geschichte – faßbar wird. Wie das sprichwörtliche Äpfelchen kämpft Vittorin mal auf seiten der Weißen, dann in den Reihen der Roten, und immer wieder kommt es vor, daß er selbst, der rastlos Hin- und Hergetriebene, für andere Menschen zum unheilvollen Schicksal wird – sei es durch seine Unterlassungen, sei es durch seine monomanen Handlungen. So ist denn ganz besonders vor diesem Hintergrund der Ausgang der Verfolgungsjagd von einer geradezu unmenschlichen Ironie.Wohin rollst du, Äpfelchen … wird oft als Kolportageroman bezeichnet, und so ist denn auch die Handlung so spannend angelegt, daß der Leser versucht sein wird, das Buch in wenigen Stunden durchzulesen, was aufgrund seines vergleichsweise geringen Umfangs kein Problem sein wird. Und doch ist da mehr: Die Art, wie der russische Lagerkommandant seine Zigarette hält, wirkt auf Vittorin nachgerade nachahmenswert, wenngleich er den Dreh niemals hinbekommt, und schon dieses Detail läßt darauf schließen, daß unser Antiheld nicht nur von einer Kriegsneurose, sondern auch von einem Minderwertigkeitskomplex angetrieben wird. Gleichzeitig scheint durch die Seiten dieses Buches eine gewisse Skepsis gegenüber gesellschaftlichen Konventionen und Sekundärtugenden durch, sind doch die eher positiv gezeichneten Figuren allesamt Individualisten und Einzelgänger, die freilich zum Scheitern verurteilt sind, was dem Roman einen äußerst pessimistischen Grundton verleiht.Die schnörkellose, allerdings viele Details auffangende Erzählweise ordnet sich dabei scheinbar ganz der dramatischen Handlung unter, die sich gegen Ende hin geradezu überschlägt. Störend wirkten auf mich allenfalls einige perspektivische Brüche, die sich dadurch ergeben, daß Perutz zwar in der Regel den Antihelden als Reflektorfigur benutzt, dann aber doch wieder hin und wieder Informationen einflicht, die Vittorin gar nicht besitzen kann, und kurz in die Gedankenwelt einiger Nebenfiguren eintaucht. Abgesehen von diesem leichten Makel ist das Buch aber sehr mitreißend und hallt, vor allem durch das Ende, noch lange beim Leser nach.Mir persönlich war Perutz bislang nicht bekannt, doch nach der Lektüre dieses Romans ist meine Neugierde bezüglich dieses Autors geweckt worden.

4 e 1/2Bellissima la scrittura (si può dire altrimenti?), intrigante la storia. Vittorin e Seljukov non possono non rimanere impressi nella memoria perché, prima persone, diventano archetipi di un certo tipo di società in cambiamento. Folgoranti le ultime pagine (mi hanno lasciato un po' di amaro in bocca per quello che poteva essere e non è stato) e coerente insieme. Di come l'odio e un'ossessione possono consumare un uomo e dargli allo stesso tempo una ragione per vivere.Di come una parola possa cambiare un'esistenza.Perché non 5 stelle piene? Ammetto che le descrizioni di guerra mi hanno messa talvolta alla prova.

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Geniales Buch. Ein ehemaliger Kriegsgefangener schwört Rache an seinem russischen Lagerkommandanten und folgt ihm nach Kriegsende durch ganz Europa. Die Geschichte handelt durch und durch von Rache, ist aber keine bittere, oder eintönige Fahrbahn, sondern der Leser begleitet den Protagonisten Vittorin bei der Aufgabe des bürgerlichen Lebens im Dienste eines Wahns. Dabei wird das 'alte Europa', die Welt von 1914, beschrieben, mit der Nachkriegswelt konfrontiert und relativ unsentimental passt diese neue, verrückte Welt zu Vittorin und seiner Aufgabe.
—Turan

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