"Du kommst hier nicht raus, wenn du ihnen vorspielst, was sie haben wollen. Du kommst hier erst raus, wenn du bist, was sie haben wollen"Zum BuchinhaltDer 15jährige Conner hat keine Ahnung, wohin ihn die beiden Fremden bringen, die ihn entführt, mit Handschellen gefesselt und auf den Rücksitz eines Autos verfrachtet haben. Das einzige, was er weiß, dass seine Eltern etwas damit zu tun haben müssen. Am Ziel der Reise angekommen wird ihm sofort klar, wo er gelandet ist: In einem Boot Camp. Ein Schock! Schließlich ist Conner keiner dieser straffälligen oder drogensüchtigen Jugendlichen, die über keinerlei Werte oder Respekt verfügen und die typischen „Insassen“ einer solchen Einrichtung sind. Im Gegenteil, er ist ein hochintelligenter Junge, der trotz dieser Tatsache einfach nicht denn Erwartung seiner Eltern entspricht. Doch das kann sich ja ändern lassen… z.B. mit einem auf unbestimmte Zeit befristeten Aufenthalt in einem Boot Camp. Und mit dieser Entscheidung ändert sich Conners Leben grundlegend. Fortan ist er willkürlichen Maßnahmen extremer physischer und psychischer Gewalt ausgesetzt, die nur ein einziges Ziel verfolgen: seinen Willen zu brechen. Dabei ist jedes Mittel recht… Meine MeinungBereits auf den ersten Seiten war ich schockiert über die Zustände in Lake Harmony (Harmonie, das ich nicht lache^^). Eigentlich war mir in etwa schon bewusst, wie die Zustände in Boot Camps aussehen, aber meine Vorstellungen wurden bei weitem übertroffen. Von Anfang an werden die Jugendlichen systematisch niedergemacht, gedemütigt und blamiert, um deren Willen zu brechen.Tja und hierfür ist jedes Mittel recht…Die Betreuer sind knallhart und scheinen absolut kein Gewissen zu haben, geschweige denn ein Fünkchen Mitleid oder Nachsicht. Im Gegenteil die Campinsassen (ist meiner Meinung nach passender) werden wegen nichts angebrüllt oder bestraft. z.B. Wenn nicht das sagt wird, was die Betreuer in dem Moment hören möchte. Dann kommt man auf die Isolationsstation, wo sich die Jugendlichen mit dem Gesicht auf dem Boden legen müssen und nur aufstehen dürfen, wenn sie aufs Klo gehen oder etwas essen. Außerdem werden ihnen immer wieder die gleichen Sätze an den Kopf geworfen:„Du hast es dir selbst zuzuschreiben, dass du hier bist.“, „Alles was du in deinem Leben getan hast, war falsch.“, „Du kommst hier niemals raus, wenn du nicht lernst, Autoritäten zu respektieren.“, „Du musst lernen, dankbar zu sein. Deine Eltern haben dich hierher geschickt, um dich zu retten. Du hast ihnen sehr viel zu verdanken.“ (S.61)Doch nicht nur die Betreuer sind so grausam. Auch die Jugendlichen untereinander machen sich gegenseitig fertig. Jeder will am besten da stehen und ist sich daher der Nächste. Ich würde sogar fast so weit gehen und behaupten, dass eine gewisse Hierarchie unter den Bewohnern herrscht. Klassische Rollenverteilung: Die Starken dominieren die Schwachen und nutzen jede Chance die Unterlegenheit zu demonstrieren. Vor allem die, die schon länger im Camp sind als Conner, haben alle Lake Harmony Parolen übernommen (glauben sie auch wirklich) und beten sie ständig herunter -> Gehirnwäsche.Aber genau das ist es, was erreicht werden soll. Die Jugendlichen sollen gehorsam sein und gehorchen (am besten keine eigenen Meinung). Allerdings, wer jetzt glaubt, dass derjenige der sich von Anfang an anpasst besser behandelt wird, hat sich geschnitten. Dieses Verhalten wird überhaupt nicht gern gesehen.„Du machst dir was vor, wenn du denkst, du kommst hier raus, wenn du dich an die Regeln hältst und denen sagst, dass du dein früheres Verhalten bereust. Das reicht nicht. Du musst das wirklich glauben. Du musst überzeugt davon sein, dass du Unrecht getan hast und dass man dich deshalb zu Recht hierher geschickt hat. Die wollen die umpolen. Denen kannst du nichts vormachen.“ (S.74)Eine ganz zentrale Rolle in diesem Buch spielt das Thema Gewalt. Körperliche und physische Misshandlungen gehören quasi zur Tagesordnung dazu. Allerdings nur indirekt durch die Betreuer. Diese machen sich die Hände nicht schmutzig. Nein, dafür benutzen sie die Gehirngewaschenen Jugendliche. Manchmal wird ein Übergriff sogar ganz bewusst provoziert, indem sie bei einem Vergehen, die komplette Gruppe (oder wie sie es nennen „Familie“) bestrafen. Sie ziehen einige der bereits gesammelten Punkte ab, wodurch alle eine Stufe nach unten gesetzt werden. Und das ein rotes Tuch für alle. Vor allem für diejenigen, die schon 1 Jahr und länger im Camp sind, denn jede höhere Stufe, bringt einen ein Stück mehr in Richtung Freiheit. Dieses Verhalten macht einen doch nur sprachlos. Einfach unmenschlich und verachtend. Genauso schockiert haben mich jedoch nicht nur die Zustände im Camp, sondern vielmehr auch die Gründe, warum die Eltern ihre Kinder sie dahin geschickt haben. Conner z.B. ist nicht der Mustersohn und verhält sich nicht so wie sie es seine Eltern möchten. Hinzukommt noch, dass er sich nicht an das Verbot hält, sich nicht mehr mit seiner 10 Jahre älteren Lehrerin zu treffen. Sarah wiederum wurde von ihrem Vater hierher geschickt, weil sie sich nicht der Gemeinschaft der Mormonen anschließen wollte. Und zum Schluss wäre da Pauly: Sein Vater hat ihn nach Lake Harmony geschickt, weil er zu schmächtig und unmännlich ist. Hallo?! Geht’s noch! Klar sollte man Respekt vor seinen Eltern haben und hören bzw. annehmen, was sie einem sagen, doch eine eigene Meinung zu haben ist schließlich auch wichtig. Apropos Eltern. Auch diese werden ganz bewusst manipuliert. Alle 6 Monate gibt es einen Tag der offenen Tür bzw. Besuchstag. Vorher werden die Jugendlichen natürlich instruiert, damit alles völlig harmlos aussieht und keiner etwas von den Zuständen und Erziehungsmaßnahmen mitbekommt. Es wird nur das gezeigt, was zu sehen sein soll. Richtig scheinheilig (Wird einem aber schon am Anfang bewusst, durch die Namen der verschiedenen Gruppen bzw. Familien: Würde, Wahrheit, Treue, Höflichkeit). Aber auch davor hat Lake Harmony seine Mittel, wie es seinen guten Ruf beibehält. Verschwiegenheitserklärungen müssen unterschrieben werden, sodass keiner außer den Betreuern und Eltern weiß, wo das Kind hin ist. Zum Schluss noch etwas positives (nicht, das ihr zu geschockt seid): Das Buch ist wirklich äußerst spannend und interessant geschrieben. Es gab kein Moment an dem die Story irgendwie abgeknickt ist. Danke hierfür Morton Rhue. Sein Schreibstil ist wirklich super. Schön flüssig zu lesen, sodass die Seiten nur so dahin fliegen. Zusätzlich sind die Kapitel so unterteilt, dass am Anfang jedes Kapitels ein Gebot bzw. einen Camp Regel steht, die einem gleich einen Blick verschafft, wie es im Camp zugeht. Mein Fazit Ich habe es nicht bereut „Boot Camp“ gelesen zu haben, obwohl ich es für mich größtenteils einfach nur erschreckend war. An manchen Stellen standen mir echt die Tränen in den Augen. Dass es diese Erziehungsanstalten in Amerika tatsächlich gibt, wusste ich zwar, doch dass dort nicht nur schwer erziehbare Jugendlichen von ihren Eltern hingeschickt werden, war mir neu. Ein Kind nach Maß, oder wie? Ob die überhaupt über die Zustände Bescheid wissen? Würde mich wirklich brennend interessieren! Jedenfalls war die Story spannend bis zum Schluss. Ich konnte einfach nicht aufhören zu lesen. Außerdem hat mich das ganze sehr sehr nachdenklich gestimmt. Boot Camps sind für mich keineswegs nur Erziehungsanstalten. Für mich sind sie schlichtweg Gefängnisse, in denen Kinder nach Maß herangezüchtet werden sollen. Und da muss sich jeder fragen: Will man das?
I would hope that any reader at some point in their life journey encounters a book that forces them to face new things in life and shows them an alternative perspective than their own. Oftentimes, it is the mark of an important book (or film) when such a work can stir such strong emotions in us as to make us want to mobilize and tell others about our experience (the smallest reaction) or go out and get involved (the biggest reaction).Boot Camp is such a book.The summary of the book is quite sufficient; a wealthy teen is signed over to a "boot camp," or a juvenile/youth paramilitary program which takes legal custody and responsibility for the teen and then sets off to "reeducate" or otherwise coerce compliance toward the program and parent's expectations.The result is nothing less than outrageous. Google this phenomenon and you will be greeted with thousands of heartbreaking stories. Are their valid arguments as to the need and justification of these programs? That's up to the individual, but oftentimes, just like real prison, the abuses and continued obfuscation of completely illegal and inhumane conditions prevail. As a veteran of the US Army, I saw enough of this jail-house mentality in basic training, and by extension I could see how easily this would translate to slightly empowered teens who are given authority by the camp overseers to torture non-conforming individuals.As a book, I share the complaint that several of the readers have listed here: the main character Garret truly does not resist or defend himself. I entirely understand the author's motivation in showing an extremely intelligent character attempting to outsmart the system, the need to create a sympathetic protagonist, as well as allow for the system to be shown in its hideous fullness. What I entirely despised was that during the escape the protagonist jeopardizes his newly found freedom to stop the bounty hunters from drowning, and in turn gets re-apprehended himself. Again, I understand the author's motivations: without returning to the camp, the devastating climax/conclusion and important message stood to be lost. The idiom "can't put the book down" applied with this, quite literally: I started this book and did not once put it down until I finished it. There afterwards I raced to the internet and confirmed so much of this book's truth-inspired ugliness. The result is nothing less than devastating. I commend Todd Strasser for choosing incredibly difficult subjects and for not selling short the story in exchange to bring it in line with YA expectations. I don't find this story a cautionary tale: I find it more akin to Uncle Tom's Cabin and other books that eliminate the ignorance of the reader and beg those in power capable of mobilizing to put an end to this barbaric institution.Garret during confinement says it best "Because until you turn eighteen you are not considered an individual. And you have no rights. It's insanity" (Kindle 45%).
Do You like book Boot Camp (2007)?
Todd Strasser takes on "behavior modification" camps -- those places parents send their out-of-control and/or disobedient children. Boot Camp is the story of Garrett, who finds himself handcuffed and taken by two "transporters" whose job it is to forcibly take children to Lake Harmony, where the full-color brochures promise that within 6 to 18 months, parents will get back the child they always dreamed of in place of the one they shipped off. Garrett believes he doesn't belong at Lake Harmony, and has a lot of trouble following the rules. Because of that, he is subjected to physical punishments and he is abused by the staff and other camp residents. Garrett's growing sense of hopelessness and isolation are well-written, and he and the other characters in the book will resonate with readers. The author's notes are important -- Todd Strasser makes sure he does his homework before he takes on a controversial topic (like he did in Give a Boy a Gun), so make sure you check those out at the end.
—Karen Ball
Have you ever made your parents angry? If the answer to that question is yes, have you ever made them so angry that they’ve actually sent you to a boot camp for troubled children? In Todd Strasser’s novel Boot Camp, this exactly happens to poor Garret when he greatly angers his parents. They asked him to stop, and he didn’t. So he was sent away. In this boot camp, teenagers must learn to be completely obedient; if they’re not, they’re put into the TI: Temporary Isolation. You must progress through six levels of authority before you graduate and are sent home. Being stubborn and refusing to become higher ranked could keep you at the boot camp for quite a long time. “You don’t get out by giving them what you think they want. You don’t get out until you are what they want.” This quote was said by Pauly, a main character and a friend of Garret’s. If you were in this situation, and you discovered a extremely risky possibility for escape, would you take it? In this story, Garret, Pauly, and Sarah, are three characters who have the guts to attempt to escape the camp that causes them not just mental pain but much physical pain as well. They know what the consequences are if they’re caught, but they try anyway. To them, anywhere is better than the boot camp. Personally, my favorite character had to be Garret, just because he is the character that the story centers around and I understand him more than the other characters. I can relate to many characters in this book because although I usually get along with my parents, I am quite stubborn when I’m certain that I’m correct. If you enjoyed more sad and serious books, then you might enjoy this fine book.
—Derek Murphy
I know that these types of places are real and it makes me mad to think of parents sending their kids there and paying people to treat them this way. I felt so sorry for Garrett. I think had his parents let him live up to his mind that things with Sabrina wouldn't have happened. I also think that there would have been lots of other ways for Garrett's parents to deal with things. By wanting to keep things "nice" they just brought on more trouble.I loved that Garrett kept trying to buck the system, even at great cost to himself. I was glad that he took the out that came his way, but really wish that he wouldn't have done the right thing there at the end. I do admire him for making that choice knowing what was waiting for him. The last part of the book broke my heart, but what was even worse was the last couple of pages. I find the parents actions to be too little too late and absolutely hated Garrett's last words. Life will never be the same for him and shame on his parents for it!
—Darcy